Trends bis zum Ende ausnutzen
Aktientrends an der Börse dauern immer länger als man denkt. Wechselt ein Trend, ist man sich noch nicht gewohnt, dass es lange in eine andere Richtung geht.
Häufige Anlegerfehler
Geht es aufwärts, ist man versucht, die Gewinne vorzeitig zu realisieren. Dann hat man mit den besten Aktien den Haussetrend verpasst. Sie kommen nicht mehr zurück, um sie wieder günstiger zurückzukaufen, wie der Anleger glaubt. Je höher sie gehen, umso weniger ist der Mut vorhanden, diese nochmals zu kaufen. Stattdessen kauft man zurückgebliebene zweitklassige Titel.
Geht es abwärts, dann kauft man zu früh. Ein zuvor starker Titel scheint bei jeder Korrektur ein billiger Kauf, wenn er einmal kräftig eingebrochen ist. Doch zu oft ist ein besonders starker Kurseinbruch erst das Startsignal zu einer längeren Baisse. In der Folge fällt der Kurs weiter und mit Zukäufen werden noch die Barreserven eingesetzt. Ist dann die Baisse nach Monaten oder Jahren zu Ende, fehlen gar die Mittel, um günstig einzusteigen. Im wieder folgenden Aufschwung, wird das frühere Kursniveau erst wieder nach Jahren oder gar nicht mehr erreicht. Letztlich ist das Depot mit solchen Aktien blockiert.
Soweit zum Fehlverhalten. Doch man kann es anders machen:
Handeln im Hausse- und Baissetrend
Nun muss man erst einmal einen Trend frühzeitig erkennen. Dazu verwenden wir den Chart mit den bewährten Hausse- oder Baissesignalen. Wird ein Kaufsignal gegeben, so wird an der Aktie festgehalten, bis der Trend bricht. Logisch, selbstverständlich würde man sagen, doch in der Praxis sieht das anders aus. Je mehr man mit einer Position kurzfristig im Gewinn steht, desto mehr ist die Versuchung, diesen mitzunehmen, oder zu „sichern“. Zu schmerzhaft wäre, wenn bei einem Rückschlag ein Teil davon verloren ginge. Die meisten Anleger unterliegen dieser Versuchung.
Die Erfahrung zeigt, dass Aktien, die eine Hausse anführen, bis zum Ende der Haussephase die Favoritenrolle behalten. Ein Wechsel auf „zurückgebliebene“ Titel wäre ein Fehlentscheid. Hält man an einer Aktie fest bis zum Ende des Trends (Baissesignal), so liegen die Gewinne meist mehrfach höher als die, die vorzeitig realisiert wurden.
Anderseits ist man bei einem Baissesignal einmal ausgestiegen, so lohnt es sich nicht auf jede Erholung zu setzen, solange die Aktie sich im fallenden Trend befindet. Das braucht viel Geduld, denn Baissen dauern häufig noch länger als Haussen. Es lohnt sich zu warten und zu warten, bis der Trend sich endlich wendet. Das hat auch den grossen Vorteil, dass letztlich bei günstigen Preisen eine weitaus grössere Zahl von den Aktien wieder zurückgekauft werden kann, die man damals zu hohen Kursen verkaufte.